Schmerzhafte Lust

Wenn man die Bibel streng auslegt, erkennt man, dass Gott Sexualität nur innerhalb einer Ehe zwischen Mann und Frau erlaubt und sonst nirgends und in keinem anderen Zusammenhang.

Das bedeutet für alle nicht-Verheirateten ein sexuell vollständig enthaltsames Leben.

Sexualität ist Bestandteil der menschlichen Identität. Sie entsteht nicht erst, wenn sie ausgelebt wird sondern ist immer schon da. Sexuelle Enthaltsamkeit und damit sexuelle Unerfülltheit muss im Ernstfall logischerweise lustvoll sein, wenn auch schmerzhaft-lustvoll, denn es gehört zum Wesen der Sexualität, dass sie lustvoll ist. Denn ein auf Erfüllung der Lust abzielendes, natürlich angelegtes Begehren, dem durch den Willen des Menschen die Erfüllung verweigert wird, weiß irgendwie bereits im Begehren, wie dessen Erfüllung ist (nämlich lustvoll). Daher ist das Begehren selbst schon lustvoll, wenn auch bitter und schmerzhaft lustvoll, weil die Erfüllung nicht erreichbar ist (ohne sich in den Bereich der Sünde vor Gott zu begeben, woran der Wille das Begehren hindern soll). Wenn die Erfüllung der Liebe nicht erreichbar ist ohne zu sündigen, die Liebe zwischen zwei Menschen aber dennoch da ist – jedoch eben mit dem moralisch-sittlichen Anspruch des nicht-Erfüllens – ist diese unerfüllbare Liebe zwischen zwei Menschen eine absichtliche, dauerhafte Verwundung der Seele durch Gott.

Sadomasochismus ist eine Pervertierung dieser sexuellen Enthaltsamkeit, welche von Gott außerhalb der Ehe in allen Konstellationen geforderten ist. Sadomasochismus ist eine Art pervertierte Askese. Denn:

Sadomasochismus ist der Versuch, die immer lustvolle Unerfülltheit (den Schmerz der seelischen Verwundung) mit der lustvoller Erfüllung zu kombinieren und im Spannungsverhältnis zu halten, was nur ohne Gott geht, da die Unerfülltheit vor Gott nie erfüllt werden kann, ohne (als Sex außerhalb der Ehe) Sünde zu sein und damit von Gott zu trennen.

Masochismus jeder Ausprägung (psychisch bis körperlich-schmerzbetont) versucht die Unerfülltheit/Trennung/Wunde der Enthaltsamkeit nachzubilden und mit der lustvollen Erfüllung des zärtlichen Geliebtwerdens zu vereinen.

Damit ist sexuelle Enthaltsamkeit vor Gott der echte und wahre Weg, während Sadomasochismus nur eine Fälschung ist, eine Billigmachung, welche versucht, den Anspruch des Schmerzes mit einer erlösenden Erfüllung zu kombinieren. Sadomasochismus ist als Kunst zu lieben vermutlich eine Erfindung des Teufels, dessen Strategie es ist, Heiliges zu fälschen und damit den Menschen weg von Gott direkt in die Gefolgschaft des Teufels zu führen.

Die lustvolle, sadomasochistische Neigung ist daher nichts Anderes als die Wahrnehmung des Rufes Gottes an den (nichtverheirateten) Menschen zur völligen sexuellen Enthaltsamkeit / Keuschheit. Der Ruf wird wahrgenommen, aber fehlinterpretiert.
Hand

Manch einem scheint sein Weg der rechte, aber am Ende sind es Wege des Todes. (Sprüche 16, 25)

2 Gedanken zu “Schmerzhafte Lust

  1. Schön dass du hier einen Text angibst von welchem du das Thema angehst. Ich gebe gleich zu Beginn zu, dass die Gefühlslage der handelnden Personen wohl richtig beschrieben sind. Weiter gebe ich zu dass BDSM eine gleiche Gefühlslage auslösen kann. Es ist dieses tiefe Vertrauen zu dem Dom, die tiefe Verantwortung für die Sub. Wobei dies auch mit umgekehrter Geschlechterzuordnung geschehen kann. Aber ist eine solche Parallel gleich Sünde? Paulus beschreibt die Ehe als Abbildung der Christus Beziehungen zu der Gemeinde und umgekehrt (Epheser 5). Ehe ist aber daher keine Sünde, oder Verwechslung des Rufes Gottes. Vaterschaft : Gott wird als Vater beschreiben im AT wie auch im NT Darum ist aber Vaterschaft nicht in Konkurrenz zu Gott sondern die Vaterschaft Gottes abbildend. Im BDSM trifft sich nun das Bild der Ehe mit dem des Dienstes für Gott. Ein tiefes Vertrauen und ein sich unter Gottes Willen beugen auf der devoten Seite und eine große Verantwortung und Wissen und Beachten der Grenzen auf der Dom Seite bildet dies dar. Und ich habe bei den vielen Gesprächen mit christlichen BDSM lern bisher hier keine Verwechslung feststellen können oder müssen.
    Artaxerxes I

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